Bericht CoV-Reformationsrüstzeit 2023 Villingen/Schwarzwald

Über 60 Teilnehmer trafen sich vom 27. bis 31.10.2023 in diesen Tagen im Gästehaus „Tannenhöhe“ des Diakonissenmutterhauses Aidlingen um sich unter dem Thema „Gewissen & Gehorsam in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ zurüsten zu lassen und untereinander auszutauschen. (Teil II der Jubiläumsrüstzeiten zur 125Jahrfeier der Corneliusvereinigung)

Dass dieser Treffpunkt gewählt wurde, liegt in der engen Verbindung der Schwestern zur CoV, war doch die Gründerin des Mutterhauses Christa von Viebahn die älteste Tochter unseres CoV-Gründervaters GenLt. Georg von Viebahn. Im Nachhinein erwies sich die „Tannenhöhe“ für uns als Volltreffer. Die Schwestern und auch das nicht zum Mutterhaus gehörende Personal lasen uns jeden Wunsch von den Lippen ab, egal ob bei technischen Hilfeleistungen wie der Aufzeichnungstechnik, den Beamern, Kopfhörern und der Simultanübersetzungsanlage, oder Getränkefragen bzw. Verpflegungswünschen.

Da diese Rüstzeit 5 Tage dauerte, waren leider einige aktive Kameraden/-innen an der Teilnahme verhindert, bzw. mussten bereits am Sonntag wieder abreisen. Aber für alle, auch diejenigen die nicht kommen konnten oder früher fahren mussten, gibt es Hoffnung. Die Themen und  Beiträge unseres Gastredners Prof. Dr.theol. Hans-Joachim Eckstein wurden aufgezeichnet, und sollen auf der Webseite der CoV zur Nachverfolgung eingestellt werden. Wir sind Prof. Eckstein sehr dankbar, dass er uns dazu die Einwilligung erteilt hat.

Diese Möglichkeit bietet sich dann natürlich ebenso den Rüstzeitteilnehmern, denn bis alle Eindrücke geordnet und „verdaut“ sind, brauche ich zumindest noch einige Zeit. Beeindruckend war zudem, dass sich Prof. Eckstein und seine Ehefrau Angelika von vorneherein auf Augenhöhe in unsere Gemeinschaft einbrachten. Vor allem brachte Prof. Eckstein in seinen Bibelarbeiten die Worte der Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung immer wieder in den Zusammenhang mit der täglichen Realität im Dienst und auch dem Privatleben der Angehörigen aller Sicherheitskräfte. Ausgehend von der Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott – gemeint ist hiermit nicht, dass wir so aussehen wie unser himmlischer Vater, sondern dass ER uns als Ansprechpartner auf Augenhöhe geschaffen hat – erarbeitete Prof. Eckstein in 5 Arbeitsblöcken über den Bereich „Selbstannahme, Persönlichkeitsentfaltung und Lebensgestaltung im Glauben“ unser Rüstzeitthema. Mit einer Vielzahl von biblischen Textbelegen zeigte er uns, wie unser Verhältnis zur staatlichen Gewalt von der Unterordnung gem. Römer 13,1 ff über eine angemessene Reaktionen (Apg.4,19; 5,29) bis zur kritischen Distanz (Offb. 13,1 ff) gehen kann. Bis zur Wiederkehr Jesu Christi leben wir nun einmal noch in einer von Zerrissenheit und Ungerechtigkeit, auf Grund des Abfalls von Gott, geprägten Welt. Erst mit SEINER erneuten Ankunft hier, wird in einer völligen Neugestaltung der Schöpfung eine umfassende Gerechtigkeit mit „totalem“ Frieden herrschen.

Vielleicht kann jetzt der Eindruck entstehen, dass die RZ anstrengend und herausfordernd war. Dies war aber keineswegs der Fall. Durch zahlreiche Angebote z.B. nach dem Mittagessen, gestalteten Schwester Magdalene Schmidt mit ihren Mitschwestern ein abwechslungsreiches „Verdauungsprogramm“ mit einer Wanderung um die „Tannenhöhe“, einem Bericht über die Entstehung des Freizeitheimes und ihrer „Nebeneinrichtungen“ – Feierabendhaus für die älteren Schwestern und KiTa – und einer Stadtführung durch das historische Villingen.

Zum Programm gehörte auch ein Ausflug zu den ca. 25 km entfernten „Triberger Wasserfällen“ am Sonntagnachmittag, sowie die obligatorische Fackelwanderung am Samstagabend, auf der wir unserer heimgegangenen Glaubensgeschwister SFw a.D. Karl Beck und Margaret Ellen Hogan von „Operation Centurion“ gedachten.

Die Abende klangen dann in oft langen und tiefgreifenden Gesprächen – teilweise bis 3:00 Uhr – aus, an denen  sich unsere internationalen Gäste und unsere „Josua-Generation“ intensiv einbrachten (s. auch Berichtsteil  von Hermann Meyer).

Den Sonntagsgottesdienst mit Abendmahl feierten wir gemeinsam mit der Hausgemeinde der „Tannenhöhe“ (gestaltet von MilPfr Volker Wahlenmeier -Liturgie- und Prof. Eckstein -Predigt-), während wir zum Reformationsgottesdienst  am Dienstag unter uns waren.

Nach dem Reisesegen und Mittagessen am Dienstag beendeten wir dieses erfüllte und gesegnete  Miteinander, und fuhren nach Hause zurück, wobei sich dies für die bahnreisenden Senioren in Richtung Rheinland und Niedersachsen bahntechnisch als recht abenteuerlich, verbunden mit erheblichen Verspätungen, herausstellte.

Udo Dickes