13.07.2024

Bericht von der 67. Gesamtkonferenz der ev. Militärgeistlichen

„Militärseelsorge in der Zeitenwende“

13.-16. Mai 2024 in Weimar

Die diesjährige Konferenz stand unter dem Thema: „Militärseelsorge in der Zeitenwende“

Gottesdienst in der Herderkirche

Ein Beitrag des AK Soldaten

Schon in seinem Grußwort und dem Eröffnungsgottesdienst in der ev. Herderkirche betonte der ev. MilBischof Dr. B. Felmberg, dass wir uns in ernsten Zeiten befinden. Gleichzeitig wies er darauf hin, wie wichtig die seelsorgerliche Begleitung der Soldatinnen und Soldaten mit dem Licht des Evangeliums gerade in diesen schwierigen Tagen ist.

Welche Herausforderungen vor Bundeswehr und MilSeelsorge liegen, kam in den Beiträgen von Generalinspekteur der Bundeswehr Breuer "Kriegstüchtige BW – Wo stehen wir?“, MilBischof Felmberg zum Generalthema der Konferenz und von  Generalleutnant Bodemann (Befehlshaber Territorialverteidigungs-Führungs-Kommando) „Zur Rolle der BW und der MilSeelsorge im Fall der Landes- und Bündnisverteidigung“ prägnant zum Ausdruck.

Hier einige Kernaussagen:

„Was ist der Normalzustand: die letzten 30 Jahre in relativen Frieden, oder die Bedrohungslage?“, „Putin hat sich auf einen langen Krieg eingestellt.“, „Kriegstüchtig heißt nicht Waffengerassel und große Worte, sondern Bereitschaft, Einsatzwillen, Beharrlichkeit und kämpfen können, aber nicht wollen“, Wenn wir uns auf die Stufe von Desinformation und Propaganda einlassen, haben wir schon verloren.“ Generalinspekteur der Bundeswehr Breuer.

„Zur künftigen ständigen Brigade in Litauen: Die MilSeelsorge ist im Vorauskommando dabei, auf Dauer mit 10 Dienstposten und der Unterstützung der ev Kirche in Litauen in Zusammenarbeit mit dem Gustav-Adolf-Werk und der Diakonie Litauen. Es sind aber noch viele rechtliche Fragen offen.“, „Die BW ist international: in den Übungen und Einsätzen sind nicht mehr nur deutsche Soldaten.“, „LKU nimmt an Bedeutung zu.“, „Die erhöhten Anforderungen sind auch für die MilSeelsorge ein Stresstest.“ und

Glaube lindert mit Segen und Gebet. Es ist aber kein billiger Trost“. MilBischof Felmberg

„Wir haben keinen Frieden mehr, aber auch noch nicht Krieg.“, „Wir haben eine Bedrohungslage und können nur mit Abschreckung klar antworten.“ Generalleutnant Bodemann.

Um nicht nur sitzen, gab es am Dienstag dann ein Exkursionsprogramm, dass sich nicht nur – aber auch - mit militärisch/seelsorgerlichen Fragen befasste:

  • Nicht militärisch in Weimar: Demokratiegeschichte Deutschlands, oder Wie Weimar wurde wie es ist, und Herderkirche und Anna-Amalia-Bibliothek, sowie die Möglichkeit zum Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald.
  • Militärisch: Logistik und Informationstechnik im 21. Jahrhundert.

Zum Abschluss bleibt als Resümee, dass auf Grund der erhöhten Anforderungen und der erheblich gewachsenen Stressbelastung Militärseelsorge und Streitkräfte einen breiten Rückhalt und vor allem auch die Wertschätzung der Bevölkerung brauchen. Einen wichtigen Beitrag dazu können in der Zivilgesellschaft Fürbittengebete in Gottesdiensten, Bibelstunden, Hauskreisen usw. leisten. Ich wünsche mir dazu ein klares Eintreten in Kirchen, Gemeinden und Gemeinschaften.

Udo Dickes

AK-Soldaten / CoV